Hast la victoria siempre

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Dienstag, 9. Juni 2015

Über den Tellerrand (09.06.2015) - Die Welt gehört uns nicht allein.

"Der Schluss, den sie aus den verstümmelten Tierleibern ziehen, passt nicht auf das Tier in Freiheit, sondern auf den Menschen heute. Er bekundet, indem er sich am Tier vergeht, dass er, und nur er in der gesmaten Schöpfung, freiwillig so mechanisch, blind und automatisch funktioniert, wie die Zuckungen der gefesselten Opfer, die der Fachmann sich zunutze macht. Der Professor am Seziertisch definiert sie wissenschaftlich als Reflexe, der Mantiker am Altar hatte sie als Zeichen seiner Götter ausposaunt. Dem Menschen gehört die Vernunft, die unbarmherzig abläuft; das Tier, aus dem er den blutigen Schluss zieht, hat nur das unvernünftige Entsetzen, den Trieb zur Flucht, die ihm abgeschnitten ist."
(Horkheimer, Adorno, Mensch und Tier, aus Texte zur Tiertheorie (Borgards,Köhring, Kling, Hg))


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